Besinnliches
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Hier können die Leser meiner Seiten noch einiges über meine Betrachtungen lesen, die mich in meiner Arbeit mit den Menschen begleiten und - wenn möglich - auch lenken. Es sind Motivgründe weswegen ich so lebe oder man kann auch sagen ich kann gar nicht anders. Denn, wenn ich gar nicht weiter weiss, suche ich Gott, der gar nicht so leicht zu finden ist.
Er versteckt sich vor einigen Menschen. Er kommt nur zu einem, wenn man ihn ehrfürchtig ruft. Er hat mich viele Male beraten. Mein Geist ist wohl noch nicht so abgestumpft. Ich beschreibe es gleich in den folgenden Sätzen. Ich hoffe und glaube daran, dass ich für diese Arbeit weiter Unterstützung bekomme.
Das letzte Jahrzehnt hat mir sehr viele Wünsche erfüllt. Nach bitteren Jahren habe ich - wie man so sagt - viel Glück gehabt. Bin ich glücklicher dabei geworden? Dass ich diese Frage nicht spontan bejahen kann, muss nachdenklich stimmen!
Ich möchte keinesfalls, Kulturpessimismus betreiben. Aber wir sollten über der glänzenden
Fassade unseres Wohlstandes nicht übersehen, wie viele Menschen von innerer Unruhe
und Ratlosigkeit, von Zweifeln am Sinn ihres Daseins, von Lebensangst bedrängt sind. Die Ärzte bestätigen uns überdies, dass diese seelischen Leiden sehr oft zu organischen
Krankheiten führen. Ist denn das Glück heute schwerer zu finden als früher?
Eins ist gewiss: Die Welt der modernen Zivilisation - Georg Bernanos hat sie eine
Weltverschwörung gegen jedes innere Leben genannt! - droht den Menschen mit
ihrer Mechanisierung, ihrer Reizüberflutung, ihrer Hast, ihrem Lärm und ihrer kontinuierlichen
Verführung zu jeglichem Konsum zu atomisieren. Sie verlangt uns laufend außerordentliche
Kräfte ab, ohne uns Kraft für ein wesentliches Leben und eine menschliche Selbstbehauptung
wiedergeben zu können.
Viele Lebensordnungen, die dem Menschen früher Halt und Richtung gaben, sind zerbrochen oder brüchig geworden. Das Bild Gottes ist Unzähligen entschwunden, verschüttet. Ernst Jüngers Wort, die verfallenen Altäre seien von Dämonen bewohnt, warnt uns eindringlich. Freilich, auch das Dämonische zeigt eine schillernde Fassade. Es bietet sich uns nicht zuletzt als vorfabriziertes Vergnügen an, als fragwürdiges Leben aus zweiter Hand, das den Hunger nach echten Lebensinhalten und ursprünglicher Freude nicht stillen kann.
So bleibt eine schmerzliche und gefährliche Leere im Leben vieler Menschen.
Der Verfasser dieser Betrachtungen hat nicht vor, ein Buch zu schreiben. Was er im Laufe der Zeit schrieb, waren Versuche von Antworten auf Fragen, die man ihm in Briefen und Gesprächen
stellte- Antworten auf die Klage eines Einsamen vom Leide Betroffenen, auf den Anruf einer ratlosen Mutter, die stille Verzweiflung einer Ehefrau. Sie alle suchten nach Ursache ihrer Not, nach der Deutung ihres Schicksals - Möglichkeiten - ein Leben zu bewältigen, das ihnen zu schwer wurde oder sinnlos zu werden schien. Die Auseinandersetzung mit diesen Schicksalen führte mitten in Themen hinein, die nicht nur den Einzelnen betreffen, der hier nach Rat und Hilfe ausschaute, sondern die grundsätzlichen Lebensprobleme unserer Zeit darstellen.
Der thematische Bogen spannte sich auf diese Weise so weit, wie die Wünsche und die Sehnsucht, die Ratlosigkeit und die Not reichen. Das Anliegen eines Menschen, der eine - Sternstunde - erlebt hatte und bald erfuhr, wie rasch der Flugsand des Alltags das größere Leben verschütten kann führte zu Überlegungen, wie man heute überhaupt den zermürbenden und entpersönlichenden Alltag zu bewältigen vermag. Eine Ehe, die am Zerreißen war, löste über die persönlichen Nöte der Gatten hinaus nicht nur bestehen, sondern auch auf die Dauer zur glücklichen Erfüllung gelangen kann. Die Klage von Menschen - den verschiedensten Lebenskreisen über die bedenkliche Verkümmerung des Familienlebens - ließ uns erörtern, wie sich Trotz: aller zentrifugalen Kräfte, trotz der Einflüsse der Massenmedien, daheim in den Leben entfalten ließe.
Sehr viele Menschen scheuern sich seelisch wund, indem sie unablässig mit ihrem Leide hadern, dass ihnen unverdient, als blinder Zufall, erscheint und das sie schließlich den ganzen Sinn der
Welt und mit ihm Gott in Frage stellen lässt. Auf die Behandlung dieser gravierenden Anliegen hat der Verfasser besonderen Wert gelegt.
Geheimnis und Größe des Menschen
Ist der Mensch wirklich so groß, wie er sich gebärdet, so geheimnisvoll, wie er sich gibt?
In seinen Tagebüchern schrieb Leo Tolstoi: Wie gut wäre es, wenn man in einer Dichtung klar zum Ausdruck bringen könnte, wie der Mensch
etwas Fließendes ist, dass er - derselbe - bald ein Bösewicht, bald ein Engel, bald ein Weiser,
bald ein Idiot, bald ein Riese und bald das ohnmächtigste Wesen ist. Welche Gegensätze also, die der Dichter beschwört! So verwirrend vielgestaltig uns der Mensch im Leben begegnet, ist in der Tat auch sein Bild. Es präsentiert sich in zahllosen Nuancen und
zeigt unbegreifliche Kontraste. Es reicht von der abstoßenden Fratze des Gewaltverbrechers,
in der wir nichts Menschliches mehr entdecken können, bis zum Antlitz des gereiften,
geläuterten, vom Geistedurchdrungenen, ja verklärten Denkers. Der heilige Augustin und Eichmann,
Beethoven und Heinrich VIII. Die heilige Elisabeth und Lukrezia Borgia, Michelangelo und Quasimodo,
Goethe und Rasputin: sie alle tragen ja menschliches Antlitz. Läst sich, angesichts dieser Vielfalt,
überhaupt ein gültiges Bild des Menschen zeichnen? Darf man überhaupt noch daran glauben,
dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen worden sei?
Aus der Schreckenszeit der Judenverfolgung sind Bilder teuflischer Widerwärtigkeit erhalten. Schwerverbrecher werden freigelassen, um Juden mit Brechstangen totzuschlagen. Frauen, das Kind auf dem Arm, nackt, in grenzenloser Einsamkeit, beugen sich auf einem Berg aus Leichen den tödlichen Geschossen entgegen! Folter, Hungertod, Gaskammern, Verbrennungsöfen, millionenfaches Entsetzen: das alles haben Menschen bewerkstelligt.
Frühere Zeiten erfanden andere Scheußlichkeiten, und der Mensch ist noch nicht am Ende.
»Was also« fragte mich einmal ein Bekannter, gibt Ihnen nach all dem Schrecklichen, ja Unfassbaren, das allein in den letzten Jahrzehnten der Mensch angerichtet hat, das Recht, noch davon zu sprechen, es ruhe etwas Gottähnliches in ihm? Ich habe darauf geantwortet: Was mir dennoch den Mut gibt, von der Ebenbildlichkeit des Menschen zu sprechen, ist eben jener göttliche Kern, die große Verheißung, die Gott in ihn legte.
Gewiss könnte man erwidern, dass sich das nicht beweisen lasse. Der Pathologe Rudolf Virchow sagte einmal, dass er bei all den vielen Leichen, die er sezierte, auch nicht eine Spur von Seele gefunden habe! Es stimmt, man kann innere Organe sichtbar machen, Schmerzquellen a ufspüren und krankhafte Veränderungen darstellen. Unsere Gedanken jedoch, die Bilder unserer Träume, unsere Gefühle und Empfindungen hat noch kein anderer gesehen. Nur wir selbst wissen, dass sie existieren; man muss es uns glauben.
Nicht anders ist es mit Gott. Erst wenn wir an ihn glauben, erkennen wir das Göttliche. Andererseits lässt es sich, nur weil wir es leugnen, nicht aus der Welt schaffen. Wir Menschen können unseren göttlichen Ursprung ebenso wenig ungeschehen machen wie unsere irdische Abstammung. Beide sind uns gegeben und wir müssen sie hinnehmen. Denn die Ebenbildlichkeit ist, wie der Theologe Helmut Thielicke es nannte, eine fremde Würde, eine Würde Gottes, über die der Mensch nicht verfügen kann. Darum bleibt er auch als Gefallener immer noch ein König - zwar mit verkommenem Purpur, aber eben mit Purpur.
Und das Grundgesetz der Bundesrepublik wird eingeleitet mit 12 dem Satz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".
In der Verfassung sind einige unveräußerliche Menschenrechte aufgezählt, die als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt angesehen und als Folge der menschlichen Würde betrachtet werden. Selbst der Verbrecher besitzt diese Würde noch, und der Staat darf nichts tun, was sie verletzen könnte - etwa Folter anwenden oder Gewissensqual bereiten. Es ist also nicht so, dass man dem Menschen seine Würde absprechen dürfte oder dass er selbst sie ablegen könnte. Sie ist Teil seines Wesens, ob er will oder nicht. Aber ist es nicht so, dass sich der Mensch nur noch ungern an diesen Purpur erinnern lässt?
Mir will es oft so scheinen - wenn ich beobachte - wie diese Aussage Ärgernis hervorruft. Das ist seltsam genug - erfüllt doch sonst den Menschen der sehnliche Wunsch, in den Augen der anderen als etwas Besonderes, ja Großes und Außergewöhnliches zu gelten. Er streicht seine hohe
Abstammung heraus oder sucht sie vorzutäuschen; er trägt Rangabzeichen, Orden und Titel mit Stolz,
legt legt Schmuck an und lässt sich gerne schmeicheln. Es kommt ihm sehr darauf an, in den
Augen der anderen eine gute Figur zu machen, ein gutes Bild abzugeben. Und selbst sein Lichtbild, sein Abbild prüft er höchst kritisch darauf, ob es ihn nicht entstellt, sondern möglichst vorteilhafter darstellt als die Natur.
Es gehört schlechthin zur Würde des Menschen, um sein Erscheinungsbild besorgt zu sein. Dieser Würde mag eine letzte leise Ahnung zugrunde liegen, dass der Mensch nach einem hohen Vorbild geschaffen wurde, dass er nach oben gehört, nicht nach unten. Hätte sich im Menschen von Kindheit an das Bewusstsein entfaltet, dass er nach göttlichem Bilde geformt und unter seinem Zeichen auf den irdischen Weg geschickt wurde und hätte man i hm ans Herz gelegt, dies Bild auch in höchster Bedrängnis reinzuhalten, dann wäre manches Ungeheuerliche nicht geschehen
Wie allgemein verständlich, wie eindeutig wäre dann auch der bis heute so oft missverstandene Begriff der Sünde geworden Sünde: das gilt ja nicht selten als moralische Schwäche, als korrigierbarer Verstoß, nicht als die existenziell entscheidende Verfehlung. Der Mensch aber, der sich vom göttlichen Bild entfernt, der sein Vorbild verwirft, wird zum großen Sünder.
Wo gäbe es eine deutlichere Diskrepanz : Ebenbild zu werden und darauf bauen, Gott werde dabei sein, wenn er, der Mensch, seinen Aufstieg wagt. Leider ist es wahr, dass die Ebenbildlichkeit auch für manchen Christen nicht viel mehr als ein religiöses Märchen ist. Sie steht auf dem Papier, doch fehlt ihr die Wirkungskraft, die ihr tatsächlich innewohnt. Sie scheint den meisten, die sich Christen nennen, nicht mehr zu sein als ein vor undenklichen Zeiten tief in die Truhe gelegter Schatz, von dem dann und wann einmal erzählt wird, als handle es sich um eine Legende und nicht um lebensspendende Wirklichkeit. Und sie ist doch eine Liebestat Gottes, die unbegrenzte Gültigkeit hat und dem Menschen, der sich ihrer bewusst wird, unvergleichliche Möglichkeiten der Entfaltung, der Läuterung und Daseinssteigerung gibt.
Denn die Ebenbildlichkeit setzt das Maß der Größe, die der Mensch zu erreichen vermag. Sie ist, um es in der Sprache unserer Zeit auszudrücken, eine außerordentliche Chance, die dem Menschen unwiderruflich eingeräumt wurde und die ihm selbst dann bleibt,
wenn er ihrer unwürdig geworden ist. Edzard Schaper legt den Finger auf die Wunde, indem er beklagt, wie oft es versäumt worden sei, dem Menschen ein Bewusstsein davon einzupflanzen, wie viel er seit Christus wert ist..., wie viel wir noch Gottes Ebenbild sind und wie viel mit einem jeden von uns verloren geht, wenn wir aus dem magnetischen Kraftfeld verschwinden, in dem unsere ganze, gewiss fragwürdige, armselige Existenz doch auf den Pol des Übersinnlichen, Überweltlichen, Göttlichen bezogen bleibt.
Der moderne Massenmensch, so großspurig arrogant er auf dem Erdball auftritt, hat zu allerinnerst doch eine geringe Meinung von sich selber, unter der er insgeheim tief leidet. Aber er kann ja keine größere von sich haben, weil er keine große Meinung von Gott mehr hat, durch den allein er groß ist. In unseren Märchen kommt dann und wann ein Prinz vor, der als Kind
Vaterhaus und Heimat verliert. Ohne Wissen um seine hohe Abkunft, arm und unerkannt, irrt er
durch die Welt, bis er eines Tages auf wunderbare Weise erfährt, dass er aus königlichem
Geschlechte stammt, aber durch einen bösen Widersacher in die Fremde, ins Elend gestoßen wurde. Gleichen wir in der Ahnungslosigkeit über unseren göttlichen Ursprung, im Unwissen über unsere wirkliche Heimat, unserem eigentlichen Ziel nicht jenem Prinzen aus dem Märchen? Begreift ihr denn nicht, fragte Antoine de Saint-Exupery, der zeitlebens um den Sinn unseres Daseins rang, dass wir irgendwo vom rechten Wege abkamen? Wir haben geheimnisvolle Vorrechte
eingebüßt.
Hier drängt sich uns die Frage auf: Wie konnte ein von Gott auf die Vollkommenheit hin angelegtes Wesen eigentlich seiner Anlage so sehr zuwiderhandeln und so arg vom Wege abkommen?
Die Antwort kann nur lauten: Ihm wurde der Missbrauch seiner Freiheit zum Verhängnis.
Doch wie hätte es ohne Freiheit überhaupt ebenbildlich werden können? Der Schöpfer hat sein Geschöpf nicht an sich gekettet, er hält uns nicht an der Leine. Nach dem Bilde seines Herrn geschaffen, ist der Mensch doch mit Freiheitsrechten ausgestattet, die zwangsläufig auch die Möglichkeit des Abfalls von Gott, den Sturz in die Niederungen des Lebens, einschließen.
Es mag geradezu unheimlich sein, zu verfolgen, wie weit Gott uns von dem vorgezeichneten Wege des Heils abweichen lässt, ohne einzugreifen, zuzupacken. Lässt er heute den Menschen nicht mit
der Entfesselung der Atomenergien spielen, den Blick mehr auf den Krieg, der unseren ganzen Erdball vernichten kann, als auf die Gewinnung von Energien zum friedlichen Gebrauch gewandt, ohne dass eine göttliche Macht ihm das tödliche, Spielzeug aus der Hand schlägt? Wird hier nicht deutlich, was in Gott gebundene und was in Willkür ausartende Freiheit des Menschen ist? Und tritt hier im Spielen mit dem Atom das die tödliche Drohung enthält, nicht das ganze Elend des Menschen zutage?
Pascal hat es noch Größe genannt, vom eigenen inneren Elend zu wissen. Hier aber scheint es, als sei mit dem Sinn der Freiheit auch diese Größe verspielt. Ein Zug von Nichtswürdigkeit liegt über dem Entgöttlichten, aus der Verheißung gestürzten und wirklichen Glücks beraubten Treiben des Menschen. Kann es anders sein, als dass seine entartete Freiheit von Angst erfüllt ist? Die Angst eines Wesens, das sich immer weiter von seinem Urbild entfernt hat, das nicht mehr in seiner von Gott gesetzten Mitte zentriert ist und zum Abdruck seiner Umwelt J. Bodamer geworden ist!
Dem Menschen entschwindet das Bild, nach dem er geschaffen wurde und das ihn leiten sollte.
So sucht er in seiner Not nach anderen Leitbildern. Wenn immer Gottes Bild schwindet rücken Götzenbilder an seine Stelle. Die Götzen unserer Tage tragen weder götterähnliche noch dämonenhafte Züge, ihre Gesichter sind vom Wunsch des Massenmenschen geformt. Ihn lockt der Glanz des reichen, mächtigen Managers, der keine materiellen Sorgen hat, der Schein des Filmstars, der vor glänzender Fassade agiert, das Image des sportlichen Heros, der vitale Triumphe feiert. Doch diese Leitbilder? geben dem Menschen weder die Kraft, sein problematisches, von heimlichen Ängsten erfülltes Dasein zu bewältigen, noch setzen sie ihm ein Ziel, das anzustreben sein Leben mit Sinn und Freude erfüllen könnte. Sie wecken lediglich Wünsche, immer neue Wünsche. Seine wachsende Begehrlichkeit drängt den Menschen unaufhaltsam von dem Wege ab, auf dem er dem Bilde wieder begegnen könnte, nach dem er geschaffen wurde.
Warum lässt Gott sein gestürztes, degeneriertes, verirrtes Geschöpf nicht fallen, so wie wir einen Gefährten wohl mit Sicherheit fallen ließen der soviel an Niveau eingebüßt hat? Es ist ein Geheimnis
seiner Liebe, dass Gott uns dennoch nicht fallen lässt - einer Liebe, die größer ist, als aller
Menschengeist begreifen, als je ein Menschenherz es fassen kann. Einer Liebe, höher als alle
Vernunft, höher als jede Gerechtigkeit. Sie lässt sich nur am Bild des guten Vaters deutlich machen,
das zu gern als Requisit aus großväterlichen Zeiten gedeutet wird. Ein Vater, der wirklich väterlich ist,
der hebend den Weg seines Kindes weit über den Tag hinaus beobachtet, zieht seine Hand auch dann
nicht von ihm zurück, wenn es sehr irre geht, wenn es schuldig wird. Ebenbildlichkeit hat das begründet,
was wir Gotteskindschaft nennen können. In der Bibel mit ihren vielen schicksalsreichen,
ja geradezu abenteuerlichen Geschichten steht auch die Erzählung von der Heimkehr des verlorenen Sohnes.
Dieses Gleichnis aus dem Munde Christi macht unmissverständlich deutlich, dass die Tür des göttlichen
Vaters nicht verschlossen ist, dass einem irregeleiteten, heruntergekommenen Sohn die Heimkehr
nicht verwehrt bleibt sondern dass festliche Freude herrscht, wenn er zurück kommt. Denn selbst aus seinen erstellten Zügen spricht noch immer die Ähnlichkeit mit dem Vater,
der ihn mit den Augen der Liebe sieht.
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